Pro Jahr organisierten wir bis zum Eintritt der Corona-Pandemie in enger Zusammenarbeit mit Initiativgruppen, Einzelpersonen, Institutionen und Unternehmen ca. 2.000 Registrierungsaktionen. Im Jahr 2019 ließen sich in Deutschland insgesamt über 650.000 Spender:innen neu in die DKMS aufnehmen, davon über 280.000 aus Aktionen vor Ort, davon knapp über 100.000 Spender:innen auf Aktionen im Namen von Patient:innen.
Im März 2020 haben wir mit Blick auf COVID-19 entschieden, alle geplanten öffentlichen Aktionen, die bis dahin viele tausend Menschen in der gesamten Bundesrepublik mobilisiert hatten, abzusagen – eine einschneidende, historische Entscheidung. Denn diese Aktionen sind Teil unserer DKMS-DNA und das Herzstück unserer Arbeit für Patient:innen und ihre Angehörigen.
Da die Registrierung einen Wangenschleimhautabstrich erfordert, war jedoch schnell klar, dass Vor-Ort-Aktionen mit vielen Menschen in geschlossenen Räumen aufgrund des hohen nötigen Hygieneaufwands nicht mehr möglich sein würden.
Uns fehlte eine konkrete Möglichkeit, weiterhin zuverlässig Neuspender:innen zu gewinnen und auf dieser Grundlage langfristig Blutkrebspatient:innen zu versorgen. Es brauchte also eine Alternative, die die Menschen genauso emotional ansprechen und sie motivieren konnte, sich für Erkrankte in Not zu registrieren. Darüber hinaus wollten wir dem Hilfsbedürfnis all derer Rechnung tragen, die aktiv etwas für eine erkrankte Person aus dem persönlichen Umfeld tun wollen: Familienmitglieder, Freund:innen oder Kolleg:innen, die sich täglich an uns wenden, um eine Registrierungsaktion zu organisieren.
Unser Auftrag lautete daher, ein Konzept für ein digitales Angebot alternativ zur Registrierungsaktion vor Ort zu erarbeiten; ein Tool, mit dessen Hilfe Patient:innen und Angehörige weiterhin gemeinsam mit der DKMS zur Registrierung aufrufen können. Immer im Fokus: Der „Spirit“ einer DKMS-Registrierungsaktion sollte dabei bestmöglich transportiert werden.